Klimastammtisch – Nachlese (1)

Am 19. April fand der erste Klimastammtisch dieses Jahres im Gasthaus Luger statt. Thematisch haben wir uns mit dem Tausch fossiler Heizungssysteme und Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher beschäftigt.

Nach einer kurzen Vorstellung des Arbeitskreises und seinem Arbeitsprogramm haben wir uns kurz damit beschäftigt, woher eigentlich unser Strom kommt. Hier gibt es verschiedene Webseiten, wo das sehr genau und je Stunde ersichtlich ist:

https://app.electricitymap.org/zone/AT
https://www.apg.at/de/Woher-kommt-der-Strom

Es ist uns schon lange klar, wir brauchen also mehr erneuerbaren Strom. Wie schauen diesbezüglich die Ausbaupläne der Bundesregierung1) aus?

  • Bis 2030 bilanziell 100% Ökostrom
    • 27 TWh insgesamt, davon
    • 11 TWh Photovoltaik
    • 10 TWh Windkraft
    • 5 TWh Wasserkraft
    • 1 TWh Biomasse
  • 1 Million Dächer als zusätzliches PV-Ziel, zudem Förderfähigkeit auch für Flächen außerhalb von Gebäuden.
  • Erweiterung der Möglichkeiten der Gestaltung von „Erneuerbaren Energiegemeinschaften“ und „Bürgerenergiegemeinschaften“

Die zwei „größten“ Fehler betreffend Photovoltaik-Anlagen:

  1. Keine Photovoltaik-Anlage anschaffen
  2. Die PV-Anlage zu klein dimensionieren 2)

Wichtig ist, den Energie- bzw. Strombedarf der nächsten Jahre zu berücksichtigen, zB. sollte – wenn zutreffend – neben dem Strombedarf für Wärmepumpen auch der Bedarf für die E-Mobilität eingerechnet werden.

Förderungen für Photovoltaik und Stromspeicher:

  • Investitionszuschüsse für PV-Anlagen und Stromspeicher: neu ab 21. April
  • Förderprogramm “PV-Dächer” – Erhöhung der Tragfähigkeit von bestehenden Dächern für Photovoltaikanlagen

Details zu den Förderungen gibt es zB. unter

Es gibt 4 Kategorien mit gestaffelten Förderbeträgen:

  • Kat. A: 285 Euro/kWp für 0 bis 10 kWp
  • Kat. B: 250 Euro/kWp für jedes weitere kWp zwischen > 10–20 kWp
  • Kat. C: 180 Euro/kWp für jedes weitere kWp > 20 kWp bis 100 kWp
  • Kat. D: 170 Euro/kWp für jedes weitere kWp > 100 kWp bis 1000 kWp
  • Speicher: 200 Euro/kWh (nur gemeinsam mit PV)

Einreichen können natürliche sowie juristische Personen. Für Antragstellungen ab 01.06.2021 gilt: Eine Kombination mit Landes- sowie Gemeindeförderungen ist möglich. Details unter https://www.klimafonds.gv.at/wp-content/uploads/sites/16/Leitfaden_Photovoltaik_2020_2022.pdf

 ÖMAG Marktpreis

Hat man bereits eine PV-Anlage mit einem geförderten Einspeise-Tarif (von 7,67 Cent), kann man nach 12 Monaten auf den zwischenzeitlich extrem attraktiven Marktpreis umsteigen. Aktuell beträgt dieser rund 25 Cent je eingespeister KWh!

„Adieu Öl“ – Ausstieg aus Öl und Gas in der Raumwärme

Wie viele Öl- und Gasheizungen täglich getauscht werden müssen, wenn wir bis 2040 alle mit einem erneuerbaren Heizungssystem ausgetauscht haben wollen, kann zB. beim Klima-Dashboard eingesehen werden:

3.000 Liter Heizöl entsprechen 9.000 kg CO2. Mit einem Benzin-Auto kann man mit 3.000 Litern etwa 43.000 km fahren.

Überlegungen zu Heizungstausch

  • Habe ich einen genauen Überblick über die Verbrauchswerte (zB jährl. Bzw. monatl. Verbrauchsstände)?
  • Auswahl – welche Heizung möchte ich zukünftig?
    • Biomasse, Wärmepumpe oder Fernwärme?
  • Ist eine PV-Anlage vorhanden oder geplant?
  • Ist Wärmespeicher der alten Heizung geeignet?

https://www.energiesparverband.at/foerderungen/privathaushalte/adieuoel

Förderungen Heizungstausch

Details unter https://www.energiesparverband.at/fileadmin/esv/Broschueren/Heizkesseltausch-Folder.pdf

Folien zum letztjährigen Energiespar-Vortrag: Energiesparvortrag 2021 – Klima- und Bodenbündnis St Marien (klima-stmarien.at)

Haus-Sanierung

Welche Maßnahme bringt die meiste Einsparung? Hier gibt es eine neue Website, wo man sich beraten lassen kann: https://www.checkpoint.eco/

mögliches Verbesserungspotential bei einem 25 Jahre altem Haus

Für den Teil „Erfahrungsberichte“ wird demnächst ein gesonderter Beitrag erscheinen!

Wenn ihr eure Erfahrungen anderen SamareinerInnen mitteilen bzw. zur Verfügung stellen möchtet, lasst uns diese zukommen!

Danke an die gut 20 TeilnehmerInnen, dass sie der Veranstaltung zum Erfolg verholfen haben! Feedback ist erwünscht!

Anmerkung: alle Informationen wurden nach besten Wissen und Gewissen zusammengetragen, es kann allerdings keine Gewähr für die Richtigkeit übernommen werden. Wie anfangs beim Stammtisch erwähnt, bin ich kein Experte auf dem Gebiet, sondern “lediglich” interessierter Bürger, der sich in den letzten Jahren intensiver mit der Thematik auseinandergesetzt hat und auf eigene Erfahrungswerte und Überlegungen verweist. Der Stammtisch ersetzt keine Fachberatung zB. durch den Energiesparverband OÖ oder Fachbetriebe.
Josef Winter

1) Eine Analyse zum Regierungsprogramm bezüglich erneuerbare Energie findet ihr hier.

2) Erweiterungen sind in der Regel teurer als die Anlage im ersten Anlauf groß genug zu dimensionieren

Berechnungsgrundlagen / CO2-Rechner: https://www.klimaneutral-handeln.de/php/kompens-berechnen.php

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