Sommer-Rückblick

In der Gemeinde fand über den Sommer die Kleidertausch-Aktion am Weichstettner Kirtag statt, veranstaltet von den jugendlichen AK-Mitgliedern. Es gab viel Zuspruch, die aktive Beteiligung hat „Luft nach oben“. Das führt mich zu der Frage: Wie halten wir es wirklich mit Klimaschutz und einer nachhaltigen Lebensweise? Wie ernst meinen wir es, wenn wir sagen, Klimaschutz ist wichtig! Handeln wir nach dem Motto „wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass!“ oder setzen wir wirklich konkrete, wirksame Maßnahmen?

Laut einer repräsentativen Umfrage im Frühjahr dieses Jahres war ein Resümee „82 Prozent der Befragten halten es für wichtig, auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren, um zukünftig den negativen Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt entgegen­zu­wirken.“ Und „Zwei Drittel der Befragten gaben an, im privaten Umfeld Maßnahmen zur Anpassung an die Klimafolgen gesetzt zu haben.“

Was sind eure konkreten Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von CO2-Emissionen bzw. der Ressourcenschonung, die ihr bereits umgesetzt habt? Schreibt uns diese via E-Mail an info@klima-stmarien.at.

Ein Beispiel: Ich habe die heurigen Urlaubsfahrten mit der Bahn bewältigt. Trotz vierstündiger Fahrzeit nach Klagenfurt für ein verlängertes Wochenende oder rund fünf Stunden nach Vorarlberg sind wir entspannt angekommen und haben durch Gespräche mit Mitreisenden allerlei Interessantes erfahren. Dank Klima­ticket, das nun seit knapp zwei Jahren erhältlich ist, konnten wir sowohl die An- und Rückreise klimafreundlich gestalten als auch vor Ort ohne Auto mobil sein. Und sollte mal etwas nicht optimal laufen: wer hat schon wegen einer Verspätung durch einen Stau mit dem Autofahren aufgehört? Es sollte auf jeden Fall kein Grund sein, das erstbeste „Malheur“ zu nutzen, um wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen.

Gewohnheiten ändern

Gewohnheiten zu überwinden ist oftmals eine schwierige Sache. Wir Menschen sind eben Gewohn­heitstiere, und wenn mal etwas funktioniert will man das nicht gleich ändern. Besonders, wenn es nicht umgehend Konsequenzen für einen selbst gibt. Das trifft z.B. bei Raucher:innen zu, die kurzfristig keine Beschwerden haben, aber dann langfristig oftmals doch gravierende Gesundheitsprobleme bekommen. Ähnlich ist es mit dem „klima-schädlichen“ Verhalten: kurzfristig haben wir wenig zu befürchten. Die Bremsspur ist allerdings sehr lange (Jahre, Jahrzehnte) und wenn man zu spät damit beginnt, ist die Geschwindigkeit des Aufpralls vor­aus­sichtlich viel zu hoch.

Oder die Konsequenzen bekommen andere Menschen zu spüren: in anderen Gemeinden in OÖ, in anderen Bundesländern (Kärnten!), in anderen europäischen Ländern (Griechenland, Italien, Spanien usw.) oder anderen Ländern auf der Erde. Speziell die Menschen des globalen Südens haben kaum einen Beitrag zur Erderhitzung geleistet und müssen doch die verstärkten oder überhaupt erst durch die höheren Temperaturen ermöglichten Extremwetter-Ereignis­se wie Dürre und Unwetter aus­baden.

Österreich ist zu klein, um Einfluss auf das Welt-Klima zu nehmen?!

Ja klar, Österreich alleine kann das Klima nicht „retten“. Es gibt über 100 Länder mit einem geringeren Anteil als 1% an den globalen Treibhausgas-Emissionen. Alle Länder müssen zusammenhelfen, ihren Teil zur Einhaltung des Pariser Klima-Abkommens beitragen. Auch wir in Österreich! Und wir müssen nur unseren Teil „bewältigen“, erledigen. Wenn wir mit gutem Beispiel vorzeigen, wie es geht, können wir das 1. auch von anderen Staaten verlangen und 2. mit dem ent­wickelten Know-How Export-Erfolge erzielen.

Der heißeste Sommer

Hinter uns liegt global der heißeste Sommer seit Vorliegen von Tem­pera­tur-Messungen, in den Medien wur­den laufend von Extremwetter-Ereignissen in Österreich und aller Welt berichtet. Was wir sehen, ist ein Eindruck, was uns bevorsteht, wenn wir nicht unsere Gewohnheiten ändern. Man hat oft den Eindruck, viele „kleben“ regelrecht daran. 

Was würde dir helfen, deine „klima­schädlichen“ Gewohnheiten zu ändern, sich von diesen zu lösen?

Welche Rahmenbedingungen müssen in uns­erer Gemeinde, unserem Land angepasst werden? Was hindert dich daran, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen? Ist es die Nicht-Verfüg­barkeit, der längere (Arbeits-) Weg oder warum ist für dich das Auto unbedingt notwendig? Was müsste passieren, damit du mal was anderes ausprobierst? Welches Angebot bräuchte es? Danke für dein Feedback per E-Mail an info@klima-stmarien.at.

Gemeinsam statt einsam

Alleine ist das oft nicht leicht zu bewältigen. Wenn du Austausch, Feedback für deine Ideen oder Mitstreiter:innen zu Klimaschutz, Biodiversität usw. suchst bist du beim Arbeitskreis Klima- und Bodenbündnis herzlich willkommen.

AK-Leiter Josef Winter

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