Von Fridays For Future bis zur Energiekrise – welchen Wolf in unserer Brust füttern wir?

Liebe SamareinerInnen,

vor rund vier Jahren haben wir das erste Mal von einer streikenden Schülerin in Schweden namens Greta gehört. Je mehr Zulauf sie bekommen hat, umso größer ist die Empörung geworden. Schulstreik! Was für eine Frechheit, die sollen doch froh sein, in die Schule gehen zu können. Dabei wurde von den meisten das/ihr Anliegen, ihre Forderung ausgeblendet: die Staaten müssen endlich ambitionierten Klima­schutz voranbringen, damit das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens eingehalten wird. Dieser Forderung haben sich weltweit Zig-Tausende, Millionen SchülerInnen und auch Erwachsene angeschlossen. Über 26.000 deutschsprachige Wissen­schaft­ler­Innen haben diese Forderung als für richtig erklärt.

Warum nun diese Rückblende? Wir verhalten uns vielfach wie der sinnbildliche Frosch im immer heißer werdenden Kochtopf. Wir werden überflutet von sich übertönenden Meldungen zu verschiedensten Wetterkapriolen bzw. -katastrophen. Nie dagewesene Rekordtemperaturen in verschiedenen Ländern, Dürre, Waldbrände, sinnflutartige Regenfälle, Hagelunwetter und Stürme. Solange wir nicht selbst betroffen sind, wähnen wir uns in Sicherheit.

Fridays For Future versucht die Gesellschaft nun seit vier Jahren „aufzuwecken“, aus dem Dorn­röschenschlaf der billigen, fossilen Energien.  Sehr oft ist einem Unver­ständnis entgegengebracht worden, wenn man sich für Erneuerbare Energien, dem Austausch von Öl- und Gasheizungen eingesetzt hat. Rechnet sich denn eine PV-Anlage, der Heizungstausch, wäre es nicht gescheiter, die bestehenden Inves­titionen weiterzuführen? Auch heute noch „schwört“ eine große Anzahl an Menschen auf „fossil“ betriebene Autos, Fahrzeuge.

Corona hat die Weltwirtschaft aus dem „Takt“ geworfen, hier haben die Verwerfungen im Energiemarkt begonnen, die Energiepreise sind schon vor einem Jahr, Wochen vor Beginn des Ukraine-Krieges ange­zogen.

Aber erst Putin hat es richtig geschafft und hat die Energiepreise in ungeahnte Höhen geführt. Was wir in den letzten Jahren hätten freiwillig machen können, wird uns nun „aufgezwungen“: nur mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere Strom, können wir die Abhängigkeit zu Konflikten in anderen Ländern reduzieren. Und gleichzeitig muss auch der Verbrauch an Öl und Gas zurückgefahren werden.

Welchen „Wolf in unserer Brust“ füttern wir? Sehnen wir uns zurück an die letzten Jahrzehnte mit vermeint­licher Sicherheit? Entdecken wir besser die Chancen in dieser Trans­formation!

Klimaschutz heißt auch Schutz der Natur, Schutz unserer Lebens­grundlagen. Die rasante Erwärmung innerhalb weniger Jahrzehnte lässt Gletscher verschwinden, Nieder­schläge bleiben oft aus, das wärmere Wasser in den Bächen und Flüssen bedroht die Fische. Vögel und Bienen sind oft schon Wochen früher aktiv, haben aber oft noch keine Nahrung. Wollen wir also eine lebenswerte (Um)Welt für unsere Kinder bewahren, müssen wir uns, unsere Lebensweise anpassen. Jeder von uns macht einen Unterschied!

Beitrag in der Gemeindezeitung Ausgabe 9/2022

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