Mit kürzeren Tagen und kühleren Temperaturen zeigt sich der Herbst und geht dem Jahresende voraus.
Aber nur kalendarisch beginnt am 1. Januar das Jahr von Neuem. Ökologisch ist dieser Zeitpunkt jedoch völlig ohne Bedeutung. Jede Jahreszeit geht fließend in die Folgende über.
Tiere, Pflanzen und andere Organismen sind seit Monaten darauf vorbereitet. Frühblüher haben schon im Herbst die neuen Blütenknospen angelegt und auch die Insektenlarven sind verpuppt. In Warteposition wird die ungünstige Zeit überdauert bis steigende Temperaturen das Öffnen der Blüten und den Schlupf initiieren.
Für viele Menschen sind der Winter und Schneefall eine Plage. Erfreut zeigen sich viele, dass die Erderwärmung dem Winter seinen Charakter entzieht.
Für viele Tiere und Pflanzen ist es genau umgekehrt. Ohne Schnee gibt es keinen Frostschutz für zarte Keimlinge oder Insektenlarven Ebenso trocknet der Boden stark aus. Aber wenn es regnet statt schneit, ertrinken Pflanzenwurzeln, da ohne Laub kaum Wasser gebraucht wird.
Honigbienen hören nicht auf Königinnen und Arbeiterinnen aufzuziehen, solange sie die zu spät blühenden Zwischenfruchtmischungen („Gründüngung“) vorfinden und legen zu wenig Nahrungsreserven für den Winter an. Darum Liebe Garten- & Naturfreunde:
Bitte überwindet euch und vermeidet ein unnötiges Abschneiden verwelkender Blätter und Blütenstände. Warum?
Zum einen gibt es viele Insekten, die nicht nur in den Stängeln vieler Pflanzen ihre Kinderstube haben, auch die erwachsenen Tiere überwintern oft in hohlen Stängeln.
Hagebutten, Disteln etc. – Früchte und Samen sind das natürliche Winterfutter der beliebten Vögel. Auch bio angebautes Vogelfutter ist immer noch industrielle Landwirtschaft, die auf Kosten der Natur geht. Liegengelassenes Laub bietet, in fast schneelosen Wintern, vielen nützlichen Insekten und Bodenbewohnern einen Schutz vor eisigen Temperaturen. Sie schützen außerdem den Boden vor Austrocknung und geben enthaltene Nährstoffe langsam wieder ab.